Farbstichige Ausdrucke auf Ihrem eigenen Tintenstrahl- oder Farblaserdrucker müssen nicht sein. Die Lösung lautet: Druckerkalibrierung. Machen Sie Schluss mit Papier- und Tintenverschwendung. Nach der Kalibrierung druckt Ihr Drucker perfekt und farbverbindlich.
Ich möchte auch meinen Drucker kalibrieren lassen
Die Ausgangslage:
So funktioniert eine Druckerkalibrierung. Viele Fotografen, egal ob sie es als Beruf oder als Hobby betreiben, haben den verständlichen Wunsch, Bilder selbst auf dem eigenen Drucker ausdrucken zu wollen. Man ist unabhängig von Dienstleistern und hat die eigene digitale Dunkelkammer direkt vor Ort. Nachdem man sich über das Internet und einschlägige Verbraucherportale oder Foren schlau gemacht hat, welcher Drucker es denn verdient ein warmes Plätzchen in der guten Stube zu bekommen, dauert es auch nicht lange bis der freundliche Zusteller das gute Stück vor der Wohnungstür deponiert.
Vielleicht gibt es bei YouTube ja auch noch ein “unpacking-video” mit dem einen oder anderen hilfreichen Tipp. Die Treiber-CD ist schnell ausfindig gemacht. Über die Quickstart-Anleitung wird der Drucker mit den beiliegenden Patronen gefüttert, mit dem Rechner verbunden siehe da – er gibt seine ersten Lebenszeichen von sich.
Die pure Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Das was der Drucker produziert sieht so gar nicht wie das auf dem Bildschirm aus. Der Druck ist farbstichig, Hauttöne sehen schweinchenrosa aus und der eigentlich stahlblaue Himmel liefert im ausgedruckten Bild die Anmutung einer abendlichen Stimmung bei Sonnenuntergang.
Bildschirm
Drucker
Wahrscheinlich hat der Druckerhersteller nicht umsonst diese Schieberegler für Farbkorrekturen in den Treiber gepackt, damit diese Kleinigkeiten korrigiert werden können. Schnell sind die Schieberegler verstellt und nun stimmt die Farbe des Himmels. Hauttöne sehen nun aber aus als wären die Personen 2 Stunden gegen die Elbströmung geschwommen. Das kann also nicht die Lösung sein.
Die Lösung lautet:
Der Drucker muss profiliert werden.
Wie funktioniert so etwas?
Man benötigt eine Messtechnik, die in der Lage ist, Farben zu messen. Für Aufsichtvorlagen ist ein solches Gerät relativ teuer und die rund 2.000 EUR lohnen sich nur für Anwender, die damit Ihr Geld verdienen. Also sucht man sich einen Dienstleister, der dazu in der Lage ist und erwirbt für einen vertretbaren Betrag, der sich zwischen 30,- und 70,- EUR bewegt ein individuelles Druckerprofil. Der Preis ist abhängig von der Anzahl der vermessenen Farbfelder. Hierbei gilt die Faustregel: Je mehr Farbfelder vermessen werden, umso exakter wird das spätere Druckergebnis.
Die jeweiligen Messtargets haben definierte Farben, die vom Drucker ausgedruckt werden. Hierbei ist wichtig, dass weder die Anwendung mit der man druckt, noch der Druckertreiber Farbmanagement anwendet. Das bedeutet, dass man sämtliche Farbanpassungen, die vom Druckertreiber angeboten werden, deaktiviert. Im Ergebnis druckt der Drucker, wie er meint drucken zu müssen und das ist in der Regel etwas völlig anderes als das, was man auf dem Bildschirm zu sehen bekommt.
Messtargets
Messgerät
Diese Ausdrucke schickt man nun zum Dienstleister, im Zweifel zu mir :-). Im nächsten Schritt wird jedes Farbfeld vermessen. Das Messgerät registriert die gemessene Farbe und vergleicht diese mit dem Sollwert. Die sich hieraus ergebende Abweichung wird nach Messung aller Farbfelder in einem standardisierten ICC-Profil gespeichert, welches von allen Programmen angewendet werden kann, die mit ICC-Profilen umgehen können. Dies ist z.B. mit allen Adobe®-Produkten wie Photoshop, Photoshop Elements, Lightroom usw. möglich.
Nach einer Druckerkalibrierung sind sämtliche fortan absolut farbverbindlich und man bekommt keine grauen Haare mehr, wenn man mit dem eigenen Drucker Fotos drucken möchte.