Also ich muss schon sagen: Das was Skylum da als abofreies Bildbearbeitungsprogramm auf den Markt gebracht hat, kann sich sehen lassen. Luminar 4 ist nun endlich da und mit diesem Update wurden etliche anfängliche Kinderkrankheiten beseitigt. Die Performance ist nun sehr zufriedenstellend und die Bedienung sehr intuitiv. Die Benutzeroberfläche wurde deutlich aufgeräumt und logisch aufgebaut.
Als langjähriger Anwender von Photoshop und Lightroom wird Luminar insbesondere für die kreative und sehr einfache Anwendung von Filtern mit absoluter Sicherheit sehr häufig genutzt werden. Genau wie Lightroom arbeitet Luminar4 völlig zerstörungsfrei. Genau wie bei Lightroom können die Bilder entweder einzeln oder über komplette Ordnerstrukturen importiert werden. Für rund 60.000 RAW-Dateien von völlig unterschiedlichen Kameraherstellern hat Luminar4 ca. 25 Minuten auf einem Notebook mit i7-Prozessor und nVidia 1060 Grafikkarte benötigt. Also nicht mehr das allerneueste Equipment. Respekt für diese Geschwindigkeit.
Alle Bildveränderungen werden in einer Datenbank gespeichert und erst beim Export in eines der angebotenen gängigen Bildformate (JPG, JPG2000, PNG, TIF, PDF, PSD) werden die Bildbearbeitungsschritte auf das neu gespeicherte Bild angewendet. In einer Historie werden alle Bildbearbeitungsschritte protokolliert um versehentliche Klicks auch nach Tagen, Wochen oder Monaten wieder rückgängig machen zu können.
Eine Besonderheit von Luminar4 besteht in der Möglichkeit, auch mit Ebenen zu arbeiten, wozu Lightroom bekanntlich nicht in der Lage ist. Alle Filter können exakt dosiert und sogar über Masken nur in gewünschten Bildbereichen angewendet werden. Ebenen sind als Einstellungsebenen und auch als Bildebenen möglich, die mit unterschiedlichen Überblendungen oder Masken zur vorherigen Ebene überlagert werden können.
DAS IST PHÄNOMENAL und erleichtert die Arbeit ungemein. So lassen sich auf einfache Art und Weise sogar Composings aus mehreren Bildern erstellen, ohne hierfür die Anwendung (z.B. Photoshop) welchseln zu müssen.
Sehr krass ist die Möglichkeit, dass man unterschiedliche mitgelieferte Himmel (von hell über dramatisch von Sonnenauf- und Untergängen bis zu nächtlichen Sternenhimmeln) perfekt und ohne Artefakte in seine Bilder einbauen kann. Und das ohne jedwede Maskierungsarbeit oder mühseeligem Freistellen sondern mit einem einzigen Mausklick.
Das obige Foto ist schon etliche Jahre alt und wurde ganz bewusst wegen dem völlig verwaschenen Himmel für diese kleine Demonstration ausgewählt. Es stammt noch aus einer der ersten Canon DSLR-Vollformatkameras, einer Canon EOS 1D. Diese Kamera besaß nur 4 Megapixel. Ich habe dieses alte Schätzchen nun mal mit Luminar4 bearbeitet und mit den Schiebereglern herumexperimentiert. Gleich zu Beginn habe ich einen der mitgelieferten Himmel mit einem einzigen Mausklick eingefügt. Etwas Kontrast- und Farboptimierung folgte, ohne das ganze Spektrum von Luminar4 bis in alle Tiefen auszuschöpfen. Das Ergebnis ist auch bei einer 100%-Darstellung sehr beeindruckend. Selbst durch die Scheiben hindurch wird der Himmel fehlerfrei dargestellt.
Am krassesten ist die Tatsache, dass auch die farbliche Stimmung des Himmels auch auf das eigentliche Motiv übernommen wird, so dass die gesamte Anmutung des Bildes stimmig ist und der Himmel nicht als “Fremdkörper” oder “hineingebastelt” wirkt.
Sehr hilfreich für Laien aber auch sehr nützlich für ambitionierte Bildbearbeiter sind die kostenlos mitgelieferten “Looks”, die den Bildern mit einem einzigen Mausklick atemberaubende Dynamik verleihen. So werden auch aus völlig langweiligen und blassen Knipsereien eindrucksvolle Kunstwerke.
Mit dem Schieberegler im obigen Beispiel lässt sich der Vorher-Nachher Zustand betrachten. Links ist das Original aus der Kamera, rechts die Nachbearbeitung mit Luminar4.
Luminar 4 gibt es zum Zeitpunkt zu dem ich das hier schreibe zum einmaligen Kaufpreis von 89,- EUR. Es gibt kein Abomodell sondern man zahlt den Betrag nur einmalig und kann die Software dann auf 2 Computern nutzen.
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